Siebträger - Wie viel Gramm Kaffee brauche ich wirklich?
Ihr als Heimbaristas kennt es: Trotz der ganzen Übung gelingt der Espresso nicht immer. Woran das liegt? Am Kaffee? An der Menge des Kaffeemehls? Am Siebträger? Es gibt so viele Komponenten, die euren perfekten Espressoshot ausmachen. Diese Woche wollen wir darüber berichten, welchen Einfluss die Grammzahl auf den Geschmack hat. Tatsächlich werdet ihr aber schnell feststellen, dass die Menge ohne den richtigen Siebträger gar nicht funktionieren kann. Daher gibt es hier einen schnellen Exkurs zu den verschiedenen Arten von Siebträgern und wie viel Kaffeepulver für diese Wirkloch benötigt.
Arten von Siebträgern - Es kommt auf die Größe an!
Im Kaffee beobachtet der echte Kaffeeliebhaber gerne den Barista seines Vertrauens. Dabei wird dem einem oder anderen bereits aufgefallen sein, dass manchmal nur ein Shot und manchmal auf zwei Shots parallel ausgegeben werden. Wo der Unterschied ist? Wir erklären es dir:
1er Sieb - Der Experte:
Das Einersieb verzeiht deutlich weniger Fehler als das Zweiersieb. Daher wird es oft verpönnt, obwohl es für einige Espressotrinker sehr wohl die richtige Wahl darstellt. Und zwar für diejenigen, die ihre Kaffeemaschine noch nicht auf die richtige Extraktionsdauer, Kaffeesorte und Pulvermenge eingestellt haben oder schlicht weg weniger Koffein in ihrem Espresso möchten. Das wichtigste Charakteristika des Einersiebs ist die trichterartige Form. Dadurch kommt es durch das Tampern (Festdrücken des Kaffeemehls im Siebträgers) zu einer ungleichen Verteilung der Kompression des Kaffeepulvers im Siebträger. An den Rändern ist das Pulver fester, das Wasser läuft langsamer durch den Kaffee bevor es in der Mitte ausgelassen wird und überextrahiert. In der Mitte ist das Pulver weniger fest gedrückt, das Wasser fließt schneller durch und unterextrahiert. Diese beiden Extreme müssen nicht unbedingt zu einem schlechten Geschmackserlebnis führen. Das hängt von anderen Faktoren ab.
2er Sieb - Der Klassiker:
Das Zweiersieb retten gerade zu Stoßzeiten das Leben vieler Baristas! Ebenfalls gilt es unter Kaffeeliebhabern als das perfekte Sieb hinsichtlich Verhältnis Extraktionszeit, Kaffeepulver, Wassermenge und Brühzeit. Auch ungeübten gelingt hier der perfekte Espresso eher als im Einersieb. Die Unterschiede des Zweiersiebs zum Einersiebs, neben der zwei Auslasser, ist, dass es mehr Löcher hat. Dies ist notwendig, um eine gleichmäßige Extraktion über 25-30 Sekunden zu ermöglichen.
3er Sieb - Der Unbekannte:
Selbst unter Profis ist dieses Sieb eher weniger bekannt. Wer allerdings gerne experimentiert oder einfach den 3-fachen Espressoshot am Morgen benötigt, kann es gerne ausprobieren. Vorher muss allerdings geprüft werden, ob es für eure Siebträgermaschine geeignet ist.
Wie viel Kaffeepulver benötige ich nun?
Also die Faustregel ist: 7 -21 Gramm. Wow. Das hilft ja überhaupt nicht weiter. Deswegen schaut euren Siebträger an und macht folgendes:
Ihr habt ein Einersieb: Ihr braucht 7 - 11 Gramm. Probiert etwas herum und mahlt eurer Kaffeepulver etwas feiner, wenn ihr merkt, dass euer Espresso noch nicht den optimalen Geschmack angenommen hat.
Ihr habt ein Zweiersieb: Probiert 14 - 17 Gramm aus. Früher hat man die italienische Tradition des Einersiebs mit 7 Gramm einfach verdoppelt. Heute geht man schon eher auf 16 Gramm. Das Pulver muss allerdings etwas gröber sein, als wenn ihr einen Espresso mit dem Einersieb zieht.
Ihr habt ein Dreiersieb: Je nach gewünschten Geschmack 19 - 21 Gramm.
Ihr seht, es gibt einfach nicht das perfekte Rezept. Jeder hat einen eigenen Geschmack und andere Vorstellungen vom perfekten Espresso. Natürlich spielt das Ursprungsland des Kaffees mit rein und sollte bei der Menge des verwendeten Kaffeepulvers berücksichtigt werden.
Habt ihr noch Fragen zu den unterschiedlichen Arten von Siebträgern und der Menge an Kaffeemehl?
Lasst es uns wissen und schreibt oder sprecht uns direkt in einem unserer Cafés an. Wir helfen euch gerne weiter!
Euer SIMON&BEARNS Team