Italienischer Espresso - Das macht ihn so besonders!

Italien steht wie kaum ein anderes Land für Kaffeekultur und vor allem für Espresso. Kaffee ist hier eine Leidenschaft, Qualität und Heimat. Doch wie kam es dazu, das ausgerechnet Italien zu einem Sinnbild für Espressi wurde? Wie wurde italienischer Espresso ein Symbol für Italien und noch so viel mehr. Welche Geheimnisse er noch hütet, finden wir heraus - viel Spaß!

 

Italienischer Espresso - Seine Geschichte

Um zu verstehen, wie italienischer Espresso so bekannt wurde, muss man zu den Anfängen des Kaffees in Europa zurückgehen. Im 16. Jahrhundert kam durch den Handel mit dem nahen Osten der Kaffee zu uns und besonders Venedig wurde ein bedeutendes Zentrum für den Handel mit dem Kaffee. In den Apotheken wurde er allerdings noch als Heilmittel verkauft und galt als Luxusgut. Bald schon entwickelte er sich jedoch zu einem gesellschaftlichen Ereignis weiter und die ersten Kaffee-Häuser wurden geöffnet - Bis der erste Espresso über die Ladentheke ging, sollten aber noch fast 300 Jahre verstreichen. Der Espresso, wie wir ihn heute kennen, wurde nämlich erst im späten 19. Jahrhundert/frühen 20. Jahrhundert mit der Erfindung der Espresso-Maschine getrunken. Italienische Ingenieure wollten die Zubereitung des Kaffees beschleunigen, um so den steigenden Bedarf der Bevölkerung zu decken. 1884 entwickelte Angelo Moriondo die erste Espressomaschine, aber erst 1901 entwickelte sie Luigi Bezzera so weiter, dass wir unseren heiß geliebten Espresso, wie wir ihn heute kennen, auch genießen konnten. Die Maschine nutzte Dampf und hohen Druck und extrahierte so schnell kleine Mengen Kaffee - Espresso eben. Revolutioniert wurde Bezzeras Espressomaschine 1938 durch Achille Gaggia, welcher einen Kolbenmechanismus in die Espressomaschine einbaute und so die typische Crema auf dem Espresso gewann. Dies markiert den Zeitpunkt unserer modernen Espresso-Kultur. Nach dem zweiten Weltkrieg, ging der Siegeszug des italienischen Espresso so richtig los er etablierte sich vollends in den italienischen Alltag. Filme, Mode und Lifestyle machten ihn populär und verbreiteten ihn letztendlich weltweit als italienisches Lebensgefühl und Identität.

 

Italienischer Espresso - Was macht ihn aus?

Italienischer Espresso ist eine ganz besondere Mischung aus Arabica- und Robusta-Bohnen. Das Verhältnis liegt oft bei 70% zu 30% und sorgt so für einen ausgewogenen Geschmack. Die Arabica-Bohnen sind eher mild und aromatisch, während die Robusta-Bohnen kräftig  und für die reichhaltige Crema verantwortlich sind. Neben der Zusammensetzung der Kaffeebohnen, spielt die Röstung einen sehr entscheidenden Faktor. Italienischer Espresso wird sehr dunkel geröstet. Meist bis kurz vor den Second Crack, wobei manche darauf schwören auch noch darüber hinaus zu gehen. Das Ergebnis ist so ein kräftig, schokoladig-nussiger Espresso mit leicht bitteren Noten. Durch den langen Röstvorgang ist so gut wie keine Säure mehr im Espresso vorhanden.

 

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So wird italienischer Espresso zubereitet

Italienischer Espresso wird natürlich ganz traditionell mit einer italienischen Espressomaschine hergestellt. Dabei wir der Espressi mit ca. 9 bar, bei etwa 92°C für 25-30 Sekunden extrahiert. So bekommt er seine charakteristische Crema - Kaffeeöle und -aromen, welche seinen Geschmack ausmachen. Am Ende sollten 25-30 Milliliter feinster italienischer Espresso in der Tasse sein. Wichtig neben der richtigen Extraktion ist, dass der italienische Espresso in einer dickwandigen Porzellantasse serviert wird. Diese hält die Temperatur des Espressi und unterstützt so die volle Entwicklung der Aromen.

 

Wie trinken die Italiener ihren Espresso?

Italienischer Espresso ist die italienische Kaffeekultur. Typischerweise wird er im stehen an der Bar getrunken und man unterhält sich kurz mit dem Barista. Ein einfaches Ritual was die Gemeinschaft stärkt und einen kleinen Genuss-Moment im alltäglichen Leben darstellt. Dabei kann er früh vor der Arbeit, nach Feierabend oder abends nach dem Essen getrunken werden. Die soziale Komponente steht hier klar im Vordergrund.

 

Doch warum trinken die Italiener ihren Espresso im Stehen an der Bar?

Das italienische Espresso-Ritual soll schnell neuen Schwung bringen und findet unteranderem deshalb im Stehen an der Bar statt. Auch finden so eher informelle Alltagsgespräche statt und stärken sie soziale Bindung. Historisch betrachtet waren die italienischen Cafés schon immer klein und hatten kaum Sitzgelegenheiten. So wurde das damals notwendige Stehen zur Tradition, welche bis heute hält. Eine weitere Komponente ist der Preis. Ein Espressi an der Bar ist deutlich günstiger als an einem Tisch, da hier eine Servicepauschale auf den Espressi gerechnet wird. Und Schlussendlich steht der schnelle Genuss in der italienischen Philosophie für Effizienz. Der Espresso wird im Ganzen getrunken und konzentriert so einen Aromen auf einen einzigen Schluck - So wird er ein Moment ohne Ablenkung und voller Genuss.

 

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Fazit

Italienischer Espresso ist nicht nur Kaffee, sondern eine Lebenseinstellung. Wie schön ist das Ritual an der Bar mit Bekannten den Tag zu beginnen und so voller Tatendrang zu starten. Wir finden, davon können wir uns hier in Deutschland ruhig mal eine Scheibe abschneiden und Cafés als Ort der Begegnung sehen. Warum wir dabei aber keinen italienischen Espresso im Sortiment haben, wenn wir ihn so toll finden? Naja, italienischen Espresso trinken wir am liebsten in Italien und genießen alles um ihn herum gleich mit. Wir haben mit unserem Espresso Bahnstadt Blend oder Espresso Stellwerk5 unsere eigenen Signature-Espressi Mischungen und sind stolz darauf wofür sie stehen und berufen uns gern auf das Heidelberger Lebensgefühl. Wie findet ihr italienischen Espresso und sollten auch wir mehr wie die Italiener unseren Kaffee genießen? Lasst es uns wissen!

 

Euer SIMON&BEARNS Team

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